Konflikte werden schon lange auf eine Weise dargestellt, die ihre Gräuel rechtfertigen und ihre Errungenschaften überhöhen. Damit das Performative über die Wahrheit herrschen kann, bedienen sich die Mächte maßgeschneiderter Fiktionen, um Emotionen zu s(t)imulieren und Symbole zu schaffen, die dauerhafte Illusionen gewährleisten können. Badlands (the second time as a farce), das erste Kapitel einer laufenden Recherche der Künstlerin zum Militär-Unterhaltungs-Komplex, erforscht Archivmaterial des Fort Irwin National Training Center in den USA. „The Box“, wie Fort Irwin auch genannt wird, ist ein Ausbildungszentrum, in dem die US-Armee Gefechtstaktiken und die Bereitschaft ihrer Truppen vor dem Einsatz in echten Kampfzonen testet. Als Vorlage dienten echte afghanische und irakische Dörfer, und Staatsangehörige dieser beiden Länder übernehmen auf dem Gelände entsprechende Rollen. Zwei Mal im Monat, wenn das Zentrum seine Türen für geführte Touren öffnet, wird dieser endlose Kreislauf aus imaginären Konflikten, die sich auf seinem Gelände abspielen, unterbrochen. Vor dem Hintergrund dieses touristischen Exkurses webt Mansours Film eine spekulative Museumsführung in seine Erzählung ein, die die Zuschauer:innen in die Hölle der Bilder geleitet, die der französische Kolonialismus über Jahrhunderte hinweg geschaffen hat.