Die 36. Ausgabe des transmediale Festivals findet vom 1. bis 5. Februar in der Akademie der Künste, Hanseatenweg und an weiteren Orten in Berlin statt. Unter dem diesjährigen Titel a model, a map, a fiction erforscht das fünftägige Festival Skalierungstechnologien und wie diese unsere Beziehungen, Emotionen und das Politische neu konfigurieren. Parallel zum Festival findet die stadtweite Ausstellung Out of Scale eingebettet in den Netzwerken und Infrastrukturen Berlins statt.

Gallery Festival

Festival
Akademie der Künste
1.–5. Februar

Der Eröffnungsabend der transmediale präsentiert künstlerische Interventionen, Performance und Musik. Darauf folgen vier Tage Diskursprogramm mit Diskussionen, Workshops und Filmvorführungen. Das Abendprogramm in Kooperation mit Partner CTM Festival füllt vier Abende mit Musik, Konzerten und Performances.

Journal

Out of Scale
Eine stadtweite Ausstellung
26. Januar–26. Februar

Parallel zum Festival präsentiert transmediale Out of Scale, eine stadtweite Ausstellung, eingebettet in verschiedene digitale und physische Örtlichkeiten der Stadt: eBay Kleinanzeigen, Tempelhofer Feld, transmediale warehouse, Berliner Spätis und U-Bahn Stationen. Out of Scale hinterfragt optimierte Bildversionen der Stadt, die durch algorithmische Prozesse erzeugt und über Netzwerke und Plattformen skaliert werden.

Partner Programme

transmediale agiert innerhalb eines dynamischen Netzwerks von Partnern, Freund:innen und Förderern. Neben und im Rahmen des Festivals werden Partnerprojekte realisiert, um die Erfahrung des Festivals zu vertiefen und weiter in die Stadt und andere Orte zu tragen. Hier gibt es einen Überblick über das Partnerprogramm der transmediale.

a model, a map, a fiction

Von der räumlichen bis hin zur zeitlichen, von der intimen bis zur geopolitischen Ebene, Skalierung und standardisierte Vermessungssysteme sowie ihre zahlreichen technologischen Manifestierungen beeinflussen und formen unsere Wahrnehmung der Welt. Insbesondere automatisierte und digital erzeugte Bilder lassen eine Politik der Skalierung zum Vorschein treten, die bestimmte Darstellungsweisen eindeutig bevorzugt, andere hingegen vermeidet und so Informationen und ihre jeweiligen Hierarchien manipuliert. Ein Hologramm der jungen Queen, das als digitales Substitut anlässlich ihres Thronjubiläums im Jahr 2022 durch die Straßen Londons geschickt wird, kann eine Nation im Niedergang an vergangene Zeiten erinnern und zum Jubeln bringen. Mit Smartphones lassen sich Transaktionen von globalem Ausmaß regeln und ein Begriff kann mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Millionen von Bilder generieren.

Wir werden von Bildern und den vielfachen Realitäten, die diese erzeugen, überflutet. Modelle, Karten und Fiktionen über die Welt werden berechnet und auf unsere mobilen Screens übertragen. Diese Algorithmen und ihre einprogrammierten Verzerrungseffekte haben die Welt quantifizierbar gemacht und organisieren gleichzeitig unsere persönlichen Vorlieben und politischen Ansichten oder reduzieren uns gar zu tokenisierten Transaktionen.

Wie sehr soziale Verhältnisse, politische Beziehungen und unsere Gefühlswelt aus dem Gleichgewicht geraten sind, lässt sich an den fehlerhaften Repräsentationen auf unseren Bildschirmen erkennen. Diese fragilen Realitäten laufen Gefahr, noch weiter zu erodieren und letztlich zusammenzubrechen. Mit diesem Risiko stellt sich die Frage, weche Rolle Skalierungstechnologien bei der Veränderung dessen, was kartiert, gemessen und eingeordnet wird, spielen können.

Die transmediale 2023 verhandelt die Auswirkungen des postdigitalen Zeitalters auf unser Leben und wie die Skalierbarkeit der Technologie die Bedingungen für unsere Beziehungen und Gefühle, für demokratische Prozesse und Infrastrukturen bestimmt.

Climate collapse, looping.
Grainy, blurred images make truths.
Facts, indistinguishable from fictions.
Molecular geopolitics,
an image the size of the world. /