Onset
Anna Engelhardt & Mark Cinkevich
CGI film, 30', 2023
P5175p5394 ONSET

Dieses CGI-Filmessay von Anna Engelhardt und Mark Cinkevich erkundet die Gräuel des russischen Kolonialismus über den Prozess der Besessenheit – der sukzessiven Übertragung von Kontrolle auf einen Organismus, durch den dieser schließlich von innen heraus zerstört wird. Sie decken den weitgehend unbekannten Lebenszyklus russischer kolonialer Militärstützpunkte auf, von den ersten Anzeichen ihrer Errichtung bis hin zu ihrer späteren Verwüstung und Inbesitznahme fremder Länder. Ausführliche Recherchen zu derzeit existierenden russischen Militärbasen führten zu einer wesentlichen Erkenntnis – diese Strukturen sind verwoben mit bestehenden Energienetzen. Die Besetzung wird durch Elektrizität sogar angetrieben. Der Film verortet die Betrachter:innen in einer verstörenden CGI-Umgebung, die nach Satellitenbildern von Luftstützpunkten in Khmeimim (Syrien), Baranawitschy (Belarus) und Saky (Ukraine) gestaltet wurde. Der Film visualisiert Energieverbrauch und Infrastruktur der Stützpunkte im zeitlichen Verlauf und zeigt so mithilfe der Elektrizität die Abhängigkeit der besetzenden Macht von ihrem Gastgeber.

Anna Engelhardt is a Russian research-based media artist and writer whose practice examines infrastructures of post-Soviet cyberspace through a decolonial lens, with the overarching aim of dismantling Russian imperialism. Engelhardt is based in London.
Mark Cinkevich is a postcolonial researcher and artist based in Warsaw. Cinkevich’s scholarly focus is on tracking emergent trends in the post-Soviet infrastructural and social landscape, with particular attention to exploring the concepts of nuclear colonialism, infrastructural colonialism, extractivism, and monstrosity.